Ein kleiner Reisebericht für die, die leider nicht mitfahren
konnten und für die Andren zum Erinnern...
Unsere diesjährige Gildereise führte uns in den Südosten
von Wien, "burgenlandähnlich", aber doch noch zu
Niederösterreich gehörig, auf das die Bewohner großen
Wert legen! Bruck an der Leitha heißt der Bezirk in dem sich
nur selten ein Auto mit BR Nummer verirrt. Die Einheimischen sind
deshalb sehr gut informiert, wenn statt des gewohnten "BL"
Reisende mit einer fremden Nummerntafel die Kellerstraße entlangfahren.
Göttlesbrunn-Arbesthal, eine Doppelgemeinde, ist mitten in
den Weinbergen gelegen. Peter hat wirklich ein äußerst
schönes Platzerl ausgesucht und wir haben die Zeit dort sehr
genossen.
Nun ein kurzer Ablauf:
Anreise/1. Tag
In Fahrgemeinschaften fuhren wir am Samstag, 24.10.2015 um ca 8
Uhr los und trafen zufällig (!) in der Raststation St. Pölten
eine andre Gruppe unserer Gilde. Die Autobahn führte uns an
Wien vorbei über Steinhäusl nach Göttlesbrunn. Einige
Navis leiteten über Fischamend, Maria Ellend an die Zieladresse:
Göttlesbrunn - Kellergasse. Dort warteten bereits Berti und
Helmut auf uns, die die Südroute gewählt hatten. Jutta
und Gerald stießen von der Nordroute kommend etwas später
dazu. Nachdem wir die Quartiere bezogen hatten, füllten wir
unsere hungrigen Mägen mit reichlich Kalorien. Nur Hermann
hatte sein Schnitzel ungesalzen gekriegt, wofür sich der Koch
mit einem Schnapserl (für alle?!) entschuldigte.
Peter hatte ein Super-Programm zusammengestellt und so war der erste
Höhepunkt gleich ein Besuch beim Winzer Netzl, der mit einer
hervorragenden Weinverkostung (21 Spitzenweine?!) unsere Zungen
verwöhnte und eine gute Stimmung aufkommen lies (sie war zwar
ohnehin vorher schon sehr gut, aber der Wein machte noch ein wenig
beschwingter). Wir konnten uns ein Bild über die Weinproduktion
machen und erfahren, dass der 2015er Jahrgang ein wahrer Jahrhundertwein
werden wird. So gesehen, hatten wir die Chance, diesen Wein von
seiner Herkunft her kennenzulernen. Die Ausführungen von Herrn
Netzl, unterstützt durch die hohe Fachkenntnis unseres Mitglieds
Peter Berer war sehr informativ und aufschlussreich.
Am Abend überzeugten wir uns über die Gerechtfertigkeit
zweier Hauben im Restaurant Jungwirth. Wir waren total überrascht,
wie toll Service, das Ambiente und vor allem natürlich das
Essen war. Schade, dass es sowas nicht auch in Braunau gibt.
Für einige von uns war nach dem Essen natürlich noch nicht
Schluss, ein (oder mehrere) Fluchtachterl im "Premium"-Heurigen
Nadler ließ die gewünschte Bettschwere aufkommen, sodass
die wenigsten den Fluglärm, der angeblich über Göttlesbrunn
zu hören sei, nicht festgestellt hatten.
Kultur/2. Tag
Nach einem gemeinsamen Frühstück, das wir relativ früh
eingenommen hatten - schließlich hatten wir die Uhren in der
Nacht auf Normalzeit eingestellt - gings Richtung Carnuntum -
Petronell. Der Besuch der Ausgrabungen der damals zweitgrößten
Stadt nach Rom ließ uns staunen. Wir hatten das Glück,
exakt an diesem Tag gabs den Thementag: Leben wie die Römer.
Wir fühlten uns in diese Zeit rückversetzt. Einfach hervorragend
diese Rekonstruktion der Bauten samt Belebung durch Akteure, die
das Leben im alten Römerreich sehr anschaulich darstellten.
Wieder war das Wetter kaiserlich und wir konnten trockenen Fußes
auch das Heidentor samt neuzeitlicher Kulisse in Form von zig Windrädern
betrachten.
Es blieb noch genug Zeit das Schloss: Schlosshof zu besuchen,
mit seinen weitläufigen barocken Gärten. Um nicht gänzlich
vom Fleisch zu fallen, machten wir bei "unserem" Heurigen
noch einen Besuch und labten uns mit diversen Heurigenschmankerln
und gutem Wein oder Traubensaft. Nach einem kurzen Kellergassenspaziergang
trafen wir uns im Restaurant Bittermann, einem weiteren Haubenlokal,
wo wir unseren bereits geschulten Gaumen testeten. Nach einem weiteren
Fluchtachterl beim Naderer begaben wir uns auf den Heimweg, der
nicht lange dafür aber umso lustiger war.
Heimreise/3. Tag
Frühstück gemeinsam und Aufbruch zur Heimfahrt in aller
Frühe (für Elfi und Peter, die anschließend noch
ins Südburgenland aufgebrechen mussten). Wir wollten natürlich
dabei sein und haben sie allesamt verabschiedet mit einem herzlichen
DANKESCHÖN für die Organisation dieses wunderschönen
ersten Gildewochenendes. Ich bin sicher, dass noch einige in Zukunft
folgen werden.
Wegen des traumhaft schönen Wetters reisten wir über die
Wachau nach Hause und machten eine kurzen Abstecher in Dürnstein.
Am Nachmittag erreichten wir gegen 4 Uhr Braunau gesund und mit
vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.
Bericht Reinhild
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